Abschiedszczspiel

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Ausverkauft – am 7. September kamen 81 365 BVB-Fans ins Westfalenstadion, um zwei ganz Großen einen gebührenden Abschied zu geben: Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski! Die beiden Polen, die vor allem unter Jürgen Klopp große Erfolge feiern konnten, erhielten eine angemessene Bühne für ihr letztes Spiel in Dortmund.

Unsere Anreise war etwas beschwerlich: In Gütersloh kam der Schienenersatzverkehr nicht, und schon in Bielefeld hatte der Zug große Verspätung. Doch letztlich ergänzten sich beide Umstände, sodass die Borussen aus Rheda gemeinsam in Richtung Dortmund fahren konnten.

Bevor es ins Stadion ging, machten wir noch einen kurzen Abstecher in die Fanwelt. Fabian besorgte sich dort das neue Auswärtstrikot mit gelbem Brustring und allerlei inklusiven Details. So findet man im Stadion Brailleschrift und Gebärden.

Als wir am Block ankamen, hatten wir Probleme, überhaupt auf die Tribüne zu kommen. Anscheinend waren am Samstag weniger Ordner als sonst im Einsatz und die Eingänge zu den Südblöcken wurden kaum kontrolliert. So strömten sicher viele ohne Stehplatzkarte auf die begehrten Plätze. Weiter als bis zum Aufgang von Block 10 kamen wir nicht. Dann kam doch ein Ordner, der sichtlich überfordert war und versuchte, die Menschenmassen zu koordinieren. Schließlich wurden wir zu einem unteren Blockeingang geschickt, wo wir tatsächlich noch so weit in den Block kamen, dass wir das Spielfeld sehen konnten.

An diesem Spätsommernachmittag war sportlich sicherlich kein Power-Fußball zu erwarten. Obwohl die Teams von Kuba und Piszczek mit zahlreichen bekannten Namen besetzt waren, war natürlich festzustellen, dass nicht alle mehr ganz voll im Saft standen. Das Spiel stand ganz im Zeichen der Freundschaft und war ohne Wettbewerbscharakter. Viel schöner waren ohnehin die vielen Erinnerungen, die aufkamen, als die beiden Mannschaften aufliefen.

Team von Jakub Blaszczykowski, trainiert von Jürgen Klopp und Fritz LünschermannTeam von Lukasz Piszczek, trainert von Peter Krawietz und Paul Pluta
Jakub Blaszczykowski, Roman Weidenfeller, Mats Hummels, Neven Subotic, Dede, Julian Koch, Felipe Santana, Marcin Wasilewski, Patrick Owomoyela, Moritz Leitner, Antonio da Silva, Giovanni Federico, Kevin Großkreutz, Kamil Grosicki, Mohamed Zidan, Adrian Ramos, Mladen Petric, Nelson ValdezLukasz Piszczek, Marwin Hitz, Jaroslav Drobny, Joo-Hoo Park, Marcel Schmelzer, Ömer Toprak, Sokratis Papastathopoulos, Erik Durm, Nuri Sahin, Oliver Kirch, Florian Kringe, Gonzalo Castro, Henrikh Mkhitaryan, Jacek Krzynowek, Artur Wichniarek, Ebi Smolarek, Julian Brandt, Julian Schieber

Es war schön zu sehen, wie freundschaftlich es auf dem Platz zuging. Alle Spieler hatten ein Lächeln im Gesicht, waren aber trotzdem mitunter auch verbissen, um zu zeigen, was sie noch draufhaben. So zeigte Nuri Sahin mit einem Lupfer über Roman Weidenfeller, dass er immer noch ein feines Füßchen hat, und Lucas Barrios bewies mit einem Doppelpack, dass er immer noch einen Torriecher hat. Im Nachhinein fällt es schwer, einen detaillierten Spielbericht zu schreiben. Zu oft schaute man nicht nur auf den Platz, sondern feuerte die Spieler und Legenden mit Sprechchören an, wenn sie vor den Tribünen eine Runde drehten. Das Spiel endete letztlich 5:4 für Team Kuba, wobei beide Hauptakteure leider ohne eigenen Treffer blieben. Piszczek und Blaszczykowski durften sich aber kurz vor Abpfiff bei ihren Auswechselungen vom ganzen Stadion mit Standing Ovations feiern lassen.

Bevor sie sich mit persönlichen Abschiedsworten an die Fans richten konnten, genossen die versammelten Spieler noch einmal die Atmosphäre vor der Südtribüne. Es wurden Laolas gemacht, und auch Klopp zeigte noch einmal seine Jubelfaust und begeisterte die Massen. Zum Abschluss des Tages schnappten sich Piszczek und Kuba noch einmal das Mikrofon und bedankten sich unter großem Jubel kurz, aber emotional bei den Fans.