Von der Schule direkt ins Stadion – so oder so ähnlich war es letzten Mittwoch. Das Champions-League-Play-off-Rückspiel gegen Sporting Lissabon wurde bereits um 18:45 Uhr angepfiffen, sodass sich die Borussen entsprechend früh auf den Weg nach Dortmund machen mussten.
Dank des komfortablen 3:0 aus dem Hinspiel konnten sie recht entspannt in den Abend gehen. Schließlich ertönte vor Anpfiff auch wieder die Hymne der Champions League – eigentlich immer ein Weckruf für tolle Leistungen im Westfalenstadion. Für die Borussen gab es bei diesem Spiel eine ungewohnte Sicht. Da der Vorverkauf verpasst wurde, konnten erst im Zweitmarkt Karten erworben werden. So hatten wir Tickets für die erste Reihe in Block 9 auf der Nordtribüne. Eigentlich waren es Sitzplätze, aber im Stehen konnte man das Spiel trotz Sichtbehinderung durch den vorgelagerten Zaun besser verfolgen.
Sporting ließ für das Spiel einige Spieler in Portugal. So fehlte leider auch Viktor Gyökeres, den man gerne auf dem heimischen Rasen hätte spielen sehen. Allerdings fehlte Lissabon damit auch eine echte Waffe im Sturm. Entsprechend ungefährlich agierte der Gast in der ersten Halbzeit. Doch auch der BVB wirkte mit dem Vorsprung aus dem Hinspiel etwas gehemmt. Die erste Annäherung ans Tor war ein Fernschuss von Marcel Sabitzer in der 9. Minute. Er war es dann auch, der in der 27. Minute ein weiteres Mal aufs Tor schoss. Der Schuss war knapper, wurde aber von Rui Silva gehalten. Adeyemi war quirlig, aber ohne Erfolg, und Gittens hatte kein Glück. So blieb auch Serhou Guirassy vorne schwach. Einzig Sabitzers Schüsse aus der Distanz konnten als Chancen vermerkt werden, so auch in der 46. Minute vor dem Halbzeitpfiff.
Die zweite Halbzeit verlief wie die erste. Dieses Mal war es Brandt, der den ersten Angriff mit einem Distanzschuss abschloss. Auch Adeyemi versuchte es wenige Minuten später aus der Distanz. Neuzugang Svensson reihte sich in der 53. Minute in die Riege der Distanzschützen ein, allerdings ohne Erfolg.
Erst in der 56. Minute kam Dortmund im Spiel wieder zu einer Chance. Schlotterbeck spielte einen Zuckerpass über das gesamte Spielfeld hinweg in den Lauf von Adeyemi, der plötzlich frei vor dem Tor der Portugiesen auftauchte und nur durch ein Foul des Torwarts gestoppt werden konnte – Elfmeter! Doch Guirassy verschoss diesen ungewöhnlicherweise, der Ball wurde von Rui Silva sogar festgehalten.
Der Doppelwechsel Reyna und Duranville brachte ab der 69. Minute dann noch einmal frischen Wind. Giovanni Reyna spielte sich in seiner ersten Aktion super frei, traf mit seinem Schuss aber nur den Pfosten; den Abpraller konnte er nicht mehr kontrollieren. Kurz darauf konnte das Stadion dann aber doch endlich einen BVB-Treffer bejubeln. Einen lang geschlagenen Freistoß konnte Kapitän Emre Can wuchtig ins Tor köpfen. 1:0! Doch der VAR kassierte das Tor aufgrund einer Abseitsstellung wieder ein.
Dies war auch die letzte erwähnenswerte Situation des Spiels. Die Borussia ruhte sich merklich auf dem Vorsprung aus dem Hinspiel aus und Lissabon fehlte der Wille, etwas erreichen zu wollen. So endete das Spiel nach 90 Minuten mit einem 0:0. Dieses Ergebnis ist zwar enttäuschend, bedeutet aber den Einzug ins Achtelfinale.