So gehyped wie wir nach dem Hinspiel waren, wären wir sicher nach Paris aufgebrochen, um den BVB vor Ort auf der Tribüne ins Finale anzufeuern. Doch unser Verstand und unsere Verpflichtung gegenüber unseren Schüler*innen ließ uns dann doch in Bielefeld verweilen. Gemeinsam als Fanclub schauten wir uns das Champions-League-Halbfinal-Rückspiel in unserer Fanclub-Stammkneipe „Three Sixty” an. In einer exklusiven Ecke, abseits der neutral interessierten Fußballfans, konnten wir das Spiel auf der großen Leinwand sehen.
Es war surreal, mit einem 1:0-Vorsprung ins Rückspiel zu gehen. Ohne live dabei zu sein, wirkten die Bilder auf der Leinwand wie ein Film. Als wir uns zwickten und dann hunderte Kilometer vom Geschehen entfernt mit Anfeuerungsgesängen anfingen, sog einen die Atmosphäre wieder auf.
Das Spiel lief anders als das Hinspiel. Paris stand natürlich unter Druck und war unter Zugzwang. Phasenweise war es ein Spiel auf ein Tor – das Dortmunder. Entlastungsangriffe gab es wenige, wenn, dann aber direkt als Hochkaräter. Adeyemi scheiterte nur knapp. Zur Halbzeit stand es jedoch 0:0.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Paris fast ein Tor erzielt, doch wie im Hinspiel rettete erneut der Pfosten. In der 50. Minute wurde es laut im Three Sixty: Ecke Brandt, Kopfball Hummels – Tor für Dortmund! 1:0 auch in Paris!
Ekstatische und gleichzeitig fassungslose Blicke unter den Borussen. Als der Fußballgott die Pariser dann zum vierten Mal nur den Pfosten treffen ließ, begann man zögerlich, sich das Finale vorzustellen. Vorsichtig und ganz gemächlich, denn Paris drückte und kam Chance um Chance näher. Es folgten Lattentreffer Nummer 5 und 6 – unfassbar!
Nach 94 Minuten dann die Erlösung: Abpfiff. FINALE! Ein Traum? Nein, hart erarbeitet und letztlich zählen Tore statt Lattentreffer. Kampf und Herzblut statt Star-Ensemble. Das ist Dortmund!